Planungsaufruf für neues Bettenhaus
- Pressemitteilung
Während ihres Besuches in Saalfeld haben Ministerpräsident Bodo Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner das Zukunftsprojekt der Thüringen-Kliniken gewürdigt. Der geplante Neubau eines Bettenhauses werde als prioritär eingestuft – noch in der zweiten Jahreshälfte 2022 soll der Planungsaufruf erfolgen.
Geschäftsführer Dr. med. Thomas Krönert hatte den Gästen das Zukunftskonzept vorgestellt, das nicht nur den Neubau eines Bettenhauses vorsieht. Am Klinikstandort Saalfeld ist vielmehr ein Medizin- und Sozial-Campus vorgesehen. Diese Idee würdigte Ministerpräsident Bodo Ramelow als "bestechend": "Es ist eine unglaubliche Leistung für die gesamte Region", sagte er.
Der Neubau des Bettenhauses soll alle bettenführenden Bereiche und Funktionsabteilungen beherbergen und auf kurzem Wege zum bestehenden OP-Zentrum angebunden werden. Das bisherige Haupthaus – der denkmalgeschützte Bau aus dem 1950er Jahren – werde anschließend baulich ertüchtigt und mit einer "Mischbelegung" weitergeführt: Knapp die Hälfte der Fläche wollen die Thüringen-Kliniken selbst nutzen, beispielsweise für die Patientenaufnahme, den Schreibdienst, den Sozialdienst, für die Krankenhausapotheke und für Bereitschaftszimmer. Der weitaus größere Teil könne durch branchenassoziierte Partner wie Krankenkassen, Fach(hoch)schulen und Arztpraxen genutzt werden. Für dieses Konzept regte der Ministerpräsident eine Regionalplanung ein, auch, um weitere Fördertöpfe auszumachen.
Landrat Marko Wolfram, Aufsichtsratsvorsitzender der Thüringen-Kliniken, sagte: "Es ist eine gute Nachricht, dass wir noch in diesem Jahr den Planungsaufruf für unser Projekt erhalten." Er werde Thüringens Finanzministerin Heike Taubert nach Saalfeld einladen, um ihr das Zukunftskonzept vorzustellen und mit ihr Details der freistaatlichen Förderung zu besprechen.
Bei einem Rundgang zeigten Geschäftsführer Dr. Krönert und der Technische Leiter Michael Grosch den Gästen aus Erfurt die baulichen Probleme des rund 70 Jahre alten Hauses: Die kleinen Patientenzimmer mit einer Mehrfachnutzung von Sanitäreinheiten, das aus heutiger Sicht überdimensionierte Heizhaus, den prekären Zustand des Abwasserkanals.
Zu Beginn des Gesprächs dankten Ministerpräsident Ramelow und Ministerin Werner allen Akteuren des Gesundheitswesens für ihre Arbeit in Pandemiezeiten. "Sie haben viele traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen und dabei die Hilfe für die ihnen anvertrauten Patienten nie aus den Augen verloren." Dass sich die Thüringen-Kliniken bei der Behandlung von Corona-Patienten trotz schwierigster Bedingungen nie von der medizinischen Versorgung abgemeldet hätten, verdiene eine besondere Würdigung. Heike Werner blickte auch auf die Diskussionen zur jüngsten Gesundheitsministerkonferenz zurück und forderte eine bessere Personalausstattung für Kliniken, um Situationen wie einer Pandemie künftig gewachsen zu sein.