Neu in den Thüringen-Kliniken: Ambulante medikamentöse Tumortherapie
- Pressemitteilung
Neben der bereits seit vielen Jahren fest etablierten stationären Behandlungsmöglichkeit von onkologischen Patienten, besteht an den Thüringen-Kliniken nunmehr auch die Option der ambulanten medikamentösen Tumortherapie. „Seit Februar können wir in Saalfeld Patienten mit gastrointestinalen, urologischen und gynäkologischen Tumoren im Rahmen der ambulant spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) behandeln“, erklärte Jens Nowatschin, Teamleiter ASV und Leitender Abteilungsarzt der Klinik für Innere Medizin I.
Alle Patienten werden in einem interdisziplinären Team betreut, zu dem Fachärzte der genannten Gebiete, Strahlentherapeuten und Onkologen des Universitätsklinikums Jena sowie Kollegen des niedergelassenen Bereiches gehören. Bei medizinischer Notwendigkeit können weitere Fachärzte mit entsprechender Qualifikation hinzugezogen werden, zum Beispiel Radiologen, Schmerztherapeuten und Palliativmediziner.
„Die von uns neugeschaffenen und die bestehenden Strukturen ermöglichen eine schnelle Kommunikation aller beteiligten Ärzte, einen zeitnahen Zugang zu speziellen Untersuchungen und eine rasche Therapieeinleitung im Sinne der optimalen Patientenversorgung“, erklärte Jens Nowatschin. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz werden alle Fälle mit den per Videokonferenz zugeschalteten Kollegen des Universitätsklinikums Jena besprochen. So kann gemeinsam für jeden Patienten eine individualisierte Therapieentscheidung getroffen werden. Das sieht der Teamleiter ASV in Saalfeld als Bereicherung für die Klinik und großen Vorteil für die Patienten.
Die Patienten können in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung aufgenommen werden, wenn eine behandlungspflichtige Tumordiagnose in einem der drei Fachgebiete (Gastroenterologie, Gynäkologie, Urologie) vorliegt. Das kann eine Strahlentherapie, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie (zum Beispiel Antikörper oder Tyrosinkinase-Inhibitor), Immuntherapie oder eine Kombination verschiedener Behandlungsmethoden (multimodale Therapie), unabhängig von der Intention, vor bzw. nach einer Operation oder palliativ bei fortgeschrittener Erkrankung, sein.
Jens Nowatschin, Facharzt für Hämatologie und Onkologie, berichtete, dass „die ASV uns zudem die Möglichkeit bietet, sehr innovative Therapien, die unter stationären Bedingungen kaum zu realisieren sind, durchzuführen.“
Ausgenommen von der ASV sind alleinige Hormon- und antiresorptive Therapien (Bisphosphonate), sofern sie nicht in Kombination mit einer der genannten Behandlungen oder im Rahmen eines multimodalen Konzeptes erfolgen. Auch die Therapie von Patientinnen und Patienten mit einem Mammakarzinom ist nicht möglich, ebenso keine Tumornachsorge.
Zur Aufnahme in die ASV ist eine Überweisung durch den Hausarzt oder einen niedergelassenen Facharzt erforderlich. Wird die Notwendigkeit einer Therapie über die Klinik gestellt, ist eine direkte Anbindung möglich.
Noch in diesem Jahr will Jens Nowatschin mit seinem Team die Berechtigung für die „ASV Lungentumoren“ anstreben. Im zweiten Halbjahr ist zudem die Eröffnung eines komplett neugestalteten ambulanten Bereiches mit mindestens zehn Behandlungsplätzen in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden stationären Onkologie (Innere 1) am Saalfelder Klinikstandort geplant.