Gehörlosenverband zu Gast in den Thüringen-Kliniken

  • Pressemitteilung

In einem Treffen haben der Landesverband der Gehörlosen Thüringen und Dr. med. Thomas Krönert, Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken, die medizinische Versorgung gehörloser Patienten im Krankenhausalltag besprochen – mit dem Ziel, ihnen eine fürsorgliche Betreuung zu gewährleisten.

Das Treffen ermöglichte einen intensiven Austausch über die spezifischen Herausforderungen, mit denen gehörlose Patienten konfrontiert sind. Dr. med. Krönert betonte dabei das Engagement der Thüringen-Kliniken für eine inklusive und barrierefreie Gesundheitsversorgung. Die Vertreter des Gehörlosenverbands brachten wertvolle Erfahrungen und Anregungen ein, und betonten die Chancen einer verbesserten Kommunikation und Sensibilisierung des Krankenhauspersonals.

Ein wichtiger Punkt ist die immense Bedeutung einer verständlichen Kommunikation in Notfällen für gehörlose Menschen. Als ein großer Angstfaktor für gehörlose Patienten gilt die Sorge, im Notfall nicht verstanden werden. Diese Angst kann zu einer Verzögerung bei der Suche nach medizinischer Hilfe führen, was die Situation weiter verschlimmert. Gehörlose Menschen sollen sich darauf verlassen können, dass medizinisches Personal über die notwendigen Fähigkeiten und Hilfsmittel verfügt, um effektiv mit ihnen zu kommunizieren. Viele gehörlose Menschen berichten von Angstzuständen und Stress aufgrund der ständigen Sorge, dass sie in einer kritischen Situation nicht angemessen behandelt werden könnten. Die Maßnahmen zur barrierefreien Kommunikation der medizinischen Einrichtungen und Notdienste ist daher unerlässlich. Dazu gehören die regelmäßige Schulung des Personals und der Einsatz moderner Technologien, die die Kommunikation erleichtern können.

Im Rahmen des Treffens wurden konkrete Maßnahmen diskutiert, die in Zukunft umgesetzt werden sollen, um die Versorgung gehörloser Patienten weiter zu optimieren:

Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern. In den Thüringen-Kliniken wird verstärkt auf Gebärdensprachdolmetscher gesetzt, sowohl persönlich als auch über Videoferndolmetschung, insbesondere bei wichtigen medizinischen Gesprächen und Behandlungen.

Schulung des Personals. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt in der Schulung des medizinischen Personals im Umgang mit gehörlosen Patienten. Regelmäßige Workshops und Fortbildungen vermitteln Grundkenntnisse in Gebärdensprache und das Bewusstsein für die speziellen Bedürfnisse dieser Patientengruppe.

Verbesserung der schriftlichen Kommunikation. Alle schriftlichen Informationen für Patienten sollen künftig noch klarer und sehr leicht verständlich formuliert werden. Dies schließt die Bereitstellung von Informationsmaterialien in Gebärdensprache mit ein.

Das Treffen in Saalfeld markierte einen bedeutenden Schritt hin zu einer inklusiveren Gesundheitsversorgung in den Thüringen-Kliniken. Durch den offenen Dialog und die vorgestellten Maßnahmen ist gewährleistet, dass gehörlose Patienten eine qualitativ hochwertige und barrierefreie medizinische Betreuung erhalten. „Wir freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung dieser Maßnahmen und danken dem Landesverband der Gehörlosen Thüringen für den konstruktiven Austausch und die wertvollen Anregungen“, fasste Geschäftsführer Dr. med Krönert das Treffen zusammen.